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Wetropa klärt auf

Schaumstoff oder Papier: Welches Material gewinnt in Punkto Nachhaltigkeit?

11 Jan 2023

Wetropa editorial team

Wetropa editorial team

In der öffentlichen Diskussion über Nachhaltigkeit bei Verpackungslösungen genießen Kunst- und Schaumstoffe, welche bekanntlich aus Erdöl gewonnen werden, einen deutlich schlechteren Ruf als Verpackungen aus Papier und Pappe

Die Realität ist jedoch deutlich vielschichtiger. Wie so oft gibt es auch hier keine pauschale Antwort, hängt die Nachhaltigkeit von Verpackungsmaterialien doch von zahlreichen Faktoren ab. Wetropa klärt in diesem Beitrag darüber auf, wie Verpackungen aus Papier und Schaumstoff in Punkto Nachhaltigkeit abschneiden.

Nachhaltigkeit von Verpackungsmaterialien – diese Faktoren sind relevant

Damit eine Verpackung nachhaltig ist, muss sie nicht nur aus einem bestimmten Material bestehen. Vielmehr erfüllt eine nachhaltige Verpackung verschiedene Kriterien, unter anderem:

  • Geringe Emissionen und geringer Materialverbrauch in der Produktion (Reduce)
  • Häufige Wiederverwendung der Verpackung (Reuse)
  • Hohe Recyclingquote nach dem Ende des Lebenszyklus (Recycle)
  • Schonende und nachhaltige Recyclingverfahren

Papierverpackungen – unter diesen Voraussetzungen sind sie nachhaltig

Verpackungen aus Papier sind eine angemessene Alternative zu den häufig präferierten Plastik- und Schaumstoffverpackungen. Sie kommen in der Herstellung ohne Erdöl aus und zersetzen sich deutlich schneller als ihre petrochemischen Pendants.

Recycling von Papier nicht uneingeschränkt nachhaltig

Dennoch sind Papierverpackungen nicht automatisch nachhaltig. In der Herstellung einer Papierverpackung werden im Schnitt deutlich mehr Energie und Ressourcen verbraucht als bei einer vergleichbaren Kunststoffverpackung. Daher kommt es vor allem darauf an, wie häufig die Verpackung vor ihrer Entsorgung verwendet wird. 

Damit der vergleichsweise höhere Ressourcen- und Energiebedarf bei der Herstellung einer Papierverpackung ausgeglichen wird, muss sie im Vergleich zur Einweg-Plastikverpackung etwa drei- bis viermal verwendet werden. Erst dann kann von einem Vorteil in Punkto Nachhaltigkeit gesprochen werden.

Im Prozess des Deinkings, zu Deutsch Entfärben, in dem das Altpapier von Druckfarbe befreit wird, kommen zudem große Mengen an nicht unbedenklichen Chemikalien zum Einsatz. Dies stellt einen weiteren Kritikpunkt am Papier-Recycling dar. Altpapier, das im beliebten UV-Offset-Verfahren bedruckt wurde, lässt sich zudem gar nicht mehr recyceln.

Hinzu kommt, dass es sich bei vielen Papierverpackungen um Verbundwerkstoffe handelt, welche nicht aus reinem Papier bestehen, sondern auch einen gewissen Anteil an Kunststoff beinhalten. Die Entsorgung und das Recycling dieser Verpackungsmaterialien erweist sich als  besonders problematisch.

Nachhaltige Schaumstoffverpackungen – die Recyclingmethode ist entscheidend

Schaumstoffverpackungen sind grundsätzlich eine großartige Erfindung. Sie kombinieren ein unvergleichlich geringes Gewicht mit wirtschaftlichen Produktionsprozessen sowie einen einzigartigen Schutzeffekt.

Wird Schaumstoff, beispielsweise auf Basis von PE, für eine Verpackungslösung gewählt, kommt es auf die Häufigkeit der Wiederverwendung sowie ein adäquates Recycling an. Verpackungen aus Schaumstoff, die gut konstruiert wurden, lassen sich zudem im Sinne des Reuse-Prinzips häufig wiederverwenden, bevor sie aussortiert werden.

Ist dies der Fall, kann zwischen verschiedenen Recycling-Methoden gewählt werden. Aus der Perspektive der Nachhaltigkeit sind dabei schonende Verfahren zu bevorzugen, welche die Qualität des Materials erhalten und ein häufiges Recycling ohne erkennbaren Qualitätsverlust ermöglichen.

Expertentipp:

Wir von Wetropa empfehlen uneingeschränkt das mechanische statt dem thermischen oder chemischen Recyclingverfahren. Regranulat, welches zur Herstellung unserer PE-Schaumstoffmaterialien verwendet wird, wird ausschließlich im mechanischen Verfahren der Regranulierung gewonnen. Es gilt als besonders nachhaltige und schonende Art des Recyclings - ein Grund ist, dass es keine Qualitätsverluste des gewonnenen Regranulats gibt.

Fazit

Ob Verpackungen aus Schaumstoff oder aus Papier aus der Perspektive der Nachhaltigkeit sinnvoller sind, lässt sich nicht allgemeingültig beantworten. 

Während Papierverpackungen einige Male wiederverwendet werden müssen, bevor sie als nachhaltig angesehen werden können, kommt es bei Verpackungen aus Schaumstoff um die Quote sowie die Methode des Recyclings an. 

Werden hierbei ein schonendes Recyclingverfahren sowie ein vielfach verwendbarer Schaumstoff gewählt, fällt der Impact von Verpackungen aus Recycling-Schaumstoff im Punkto Nachhaltigkeit möglicherweise positiver aus als bei ähnlichen Lösungen aus Papier.

FAQ – häufig gestellte Fragen zu Schaumstoff und Papier als Verpackungsmaterialien

Sowohl Papier als auch Schaumstoff können bei der Herstellung von Verpackungen nachhaltig sein. Während Papierverpackungen für eine optimale Nachhaltigkeit häufig wiederverwendet werden, sind Schaumstoffe, die schonend recycelt wurden, ebenfalls eine gute Wahl. Einen “Sieger” kann man hier nicht küren, da beide Materialien, je nach Verwendung und Recycling nachhaltig sein können.

Nachhaltige Schaumstoffverpackungen werden aus recyceltem Material gefertigt, welches in einem schonenden, vorzugsweise mechanischen Recyclingverfahren aus entsorgten Schaumstoffprodukten gewonnen wurde. Nachhaltig sind Schaumstoffverpackungen gerade dann, wenn sie häufig wiederverwendet werden, bevor sie in den Wertstoffkreislauf zurückgeführt werden.