Wetropa editorial team
Schaumstoff und Styropor zählen zu den beliebtesten Materialien im Bereich der Verpackungstechnik. Sowohl Produzenten als auch Logistik- und Transportdienstleister schätzen die beiden Materialien für ihr geringes Gewicht sowie die ausgezeichneten Stoßdämpfungseigenschaften.
Doch welche Unterschiede gibt es zwischen den beiden Werkstoffen, welche nicht selten sogar als Synonyme benutzt werden? Und in welchen Anwendungsfällen erweist sich eine Schaumstoff Verpackung und wann eine Styropor Verpackung als sinnvoller? Diesen und weiteren Fragen geht Wetropa in diesem Blogartikel auf den Grund.
Schaumstoff oder Styropor – der Unterschied erklärt
Der Begriff Schaumstoff wird in der Verpackungstechnik häufig als allgemeiner Sammelbegriff für eine Vielzahl von Materialien verwendet, welche in einem speziellen Verfahren in die typische Konsistenz geschäumt werden. Hierzu zählen unter anderem die folgenden Kunststoffe:
- Polyethylen (PE)
- Polyurethan (PU)
- Polystyrol (PS)
Styropor ist hingegen ein Markenname des Unternehmens Dow Chemical Company und bezeichnet eine spezielle Art von Schaumstoff, der aus expandiertem Polystyrol (EPS) hergestellt wird. Es handelt sich um einen geschäumten Kunststoff, der über besondere Isoliereigenschaften und eine geringe Dichte verfügt und dadurch für Anwendungen in der Verpackungstechnik besonders interessant ist.
Maximale Stoßdämpfung durch Schaumstoff Verpackungen
Im Vergleich zu Styropor zeichnet sich herkömmlicher Schaumstoff durch seine flexible Materialqualität aus. Dadurch bieten Schaumstoff Verpackungen einen besseren Schutz gegen mechanische Einflüsse während des Transports, indem sie Stöße und Vibrationen zuverlässig absorbieren.
Die Dämpfung einer Schaumstoff-Verpackung, insbesondere aus PE, ist somit deutlich besser. Auch beim zweiten oder mehrmaligen Fallen werden die verpackten Güter optimal geschützt.
Verpackungen aus Schaumstoff sind darüber hinaus auch flexibler, wodurch sie leichter an verschiedene Formen und Größen angepasst werden können. Das ermöglicht eine bessere Passform und damit einen besseren Schutz der Produkte während der Lagerung und des Transports.
Ein weiterer Vorteil von Schaumstoff Verpackungen ist ihr vergleichsweise geringes Volumen. Im Vergleich zu Styropor Verpackungen können PE Verpackungen in ihrem Volumen um ein Drittel reduziert werden, da im Schäumungsprozess auch geringere Wandstärken umgesetzt werden können. Dadurch können das Transportvolumen, die Lagerkosten und der CO2-Ausstoß deutlich reduziert werden.
Styropor Verpackungen – leicht, günstig und isolierend
Styropor hat den Vorteil, dass es besonders leicht und günstig in der Produktion ist. Es besteht aus geschäumten Kunststoffkügelchen, die mit Hilfe eines Werkzeugs mit Hitze in entsprechende Formen gepresst werden. Der Werkstoff eignet sich daher gut für Verpackungen für Produkte, die nicht unbedingt eine hohe Stoßdämpfung benötigen, beispielsweise leichte Produkte oder Lebensmittel. Darüber hinaus ist Styropor ein guter thermischer Isolator und kann daher für den Versand von Produkten verwendet werden, die temperaturempfindlich sind.
Nachteile von Styropor Verpackungen aus EPS sind die Bruchgefahr sowie die statische Aufladung, welche zum Festsetzen einzelner PS Kügelchen am Bauteil führen kann. Auch der kurze Nutzungszyklus ist ein Nachteil von Styropor Verpackungen.
Die Fertigung von Verpackungen aus Styropor ist zudem mit hohen Werkzeugkosten verbunden. Erst ab einer Auflage von mehr als 20.000 Stück beginnt die Amortisierung der Werkzeugkosten. Auch Änderungen am Werkzeug während des Produktzyklus sind nur bedingt möglich. Im Gegensatz fallen bei PE-Verpackungen gar keine Werkzeugkosten an!
Verpackungen aus Schaumstoff und Styropor im Nachhaltigkeits-Check
In Bezug auf Nachhaltigkeit sind Schaumstoffverpackungen im Allgemeinen umweltfreundlicher als Styropor. Schaumstoffverpackungen können aus recyceltem Material hergestellt werden und können, wenn sie ordnungsgemäß recycelt werden, in der Produktion von neuen Verpackungen zu 100% wiederverwendet werden.
Auch biologisch abbaubare Schaumstoffe sind bereits auf dem Markt erhältlich. Darüber hinaus eignen sich Verpackungen aus Schaumstoffen wie PE zur Mehrfachnutzung im Sinne des Re-use-Grundsatzes.
Styropor ist aufgrund seiner nicht-biologisch abbaubaren Eigenschaften umweltschädlicher, wodurch es nach der Entsorgung zu einem Umweltproblem werden kann. Hinzu kommt, dass das Material oft nur einmal verwendet und dann weggeworfen wird, was zu einem hohen Abfallaufkommen führt und nicht im Sinne des Re-use-Grundsatzes ist.
Unvernetztes PE, aus dem viele konventionelle Schaumstoffverpackungen gefertigt werden, kann zudem auf der ganzen Welt garantiert recycelt werden. Diese Recycling-Garantie ist bei EPS, aus dem Styropor Verpackungen bestehen, nicht gegeben.
Fazit
Insgesamt haben sowohl Schaumstoff als auch Styropor ihre Vor- und Nachteile, die je nach Anwendungsfall unterschiedlich schwer wiegen. Bei Verpackungen, die eine hohe Performance erfordern, ist Schaumstoff die bessere Wahl. Wird nach einer günstigen Lösung mit Abstrichen in der Leistung gesucht, stellt Styropor hingegen eine geeignete Option dar.
In Bezug auf Nachhaltigkeit gibt es Fortschritte bei der Entwicklung umweltfreundlicher Varianten für beide Materialien, jedoch ist Schaumstoff im Allgemeinen umweltfreundlicher als Styropor. So bieten Materialien wie die ReFOAM Serie der Wetropa Group eine optimale Kombination aus maximaler Performance und guter Umweltbilanz.
FAQ – häufig gestellte Fragen zu Styropor und Schaumstoff in Verpackungen
1
Was ist der Unterschied zwischen Styropor und Schaumstoff?
Styropor ist eine Marke für expandiertes Polystyrol (EPS), das sich insbesondere durch eine geringe Dichte auszeichnet. Schaumstoff ist dagegen ein allgemeiner Begriff für Materialien, die aus geschäumtem Kunststoff gebildet werden. Die meisten Schaumstoffe basieren auf den Kunststoffen Polyethylen (PE), Polyurethan (PU) und Polystyrol (PS).
2
Ist eine Styropor Verpackung oder eine Schaumstoff Verpackung sicherer?
Schaumstoff Verpackungen sind in der Regel sicherer als Styropor Verpackungen, da sie eine bessere Stoßdämpfung sowie eine gewisse Flexibilität bieten und somit empfindliche Produkte schützen können. Es ist jedoch wichtig, dass Schaumstoff Verpackungen sorgfältig konstruiert und getestet werden, um sicherzustellen, dass sie den spezifischen Anforderungen des Produkts entsprechen und ausreichend Schutz bieten.